Marterlweg Pleystein
Rundweg
Markierung:
ca.: 4,5 km
Dauer: ca. 2 Stunden
Strecke: leicht
Einkehrmöglichkeiten: in Pleystein
Wegbeschreibung:
weitere Angaben zu den Kreuzen, Statuen oder anderen Flurdenkmälern:
Nr. 10 Galgenbergkreuz
Text von Wilhelm Hartung
Als
Hausberg
der
Rosenquarzstadt
gilt
seit
jeher
der
geschichtsträchtige
Galgenberg,
dessen
schauriger
Name
untrennbar
mit
dem
ehemaligen
Gerichtswesen
in
Pleystein
verbunden
ist,
wo
auf
dessen
höchsten
Punkt
sich
im
Mittelalter
die
Richtstätte
befand
und
die
Delinquenten
gehängt,
geköpft
oder
gerädert
wurden.
1935
wurde
dort
die
Flugwachtstation
gebaut,
und
bis
in
die
1990er
Jahre
hinein
wurden
hier
die
Johannisfeuer
entzündet.
Vom
614
Meter
hoch
gelegenen
Plateau
aus
bietet
sich
dem
Wanderer
ein
herrlicher
Rundblick
auf
die
Hügellandschaft
des
Grenzlandes
bis
weit
ins
Böhmische
hinein.
Im
Jahr
2014
wurde
dank
des
Engagements
von
Altbürgermeister
Johann
Walbrunn
ein
neues
Gipfelkreuz
aufgestellt,
das
von
den
Pleysteiner
Fußwallfahrern
finanziert
wurde,
angefertigt
von
der
Firma
Voit
Stefan
GmbH
in
deren
Produktionshalle
bei
Hagendorf
zum
Selbstkostenpreis.
Es
ist
zehn
Meter
hoch,
besteht
aus
Eisenmaterial, wurde verzinkt und von der Voit GmbH auch in die Höhe gehievt.
Auf
jenem
Plateau
wurde
zum
ersten
Mal
im
September
1977
ein
16
Meter
hohes
Holzkreuz
installiert,
das
aber
bereits
zwei
Jahre
später
im
unteren
Bereich
morsch
geworden
war,
umknickte
und
aus
Sicherheitsgründen
entfernt
werden
musste.
Treibende
Kraft
der
Kreuzaktion
war
damals
Hans
Friedl
(1929
-
2012).
Ihm
war
der
Gedanke
an
ein
Gipfelkreuz
auf
dem
Galgenberg
während
eines
Urlaubs
in
einem
kleinen
italienischen
Bergdorf
gekommen.
Das
Kreuz
sollte
nicht
nur
an
die
Vergangenheit
erinnern,
sondern
auch
hineinstrahlen
in
das
böhmische
Nachbarland,
in
welchem
die
Kirche
zu
jener
Zeit
schwer
kämpfen
musste.
Von
1979
bis
1999
befand
sich
kein
Kreuz
mehr
auf
dem
Galgenberggipfel.
1999
ergriff
wieder
Hans
Friedl
die
Initiative
in
enger
Zusammenarbeit
mit
dem
Leiter
der
Pleysteiner
Pilgerschar
und
späterem
Bürgermeister
Johann
Walbrunn.
Beim
Bau
des
neuen
Kreuzes
wurde
das
Duo
von
Zimmerermeister
Hans
Hagn,
Hans
Schwandner,
Franz
Bauriedl,
Albert
Schneider,
Josef
Rewitzer,
Hubert
Rewitzer,
Dieter
Klotz
und
Berthold
Herrmann
unterstützt.
Auch
der
damalige
Bürgermeister
Willi
Reil
schaute
immer
wieder
vorbei
und
würdigte
den
vorbildlichen
Einsatz
der
Truppe,
die
kostenlos
arbeitete
und
aus
einem
gestifteten
Holzmasten
ein
imposantes
Kreuz
mit
den
Ausmaßen
von
14
Metern
Höhe
und
der
Querbalkenbreite
von
fünf
Metern
schuf.
Parellel
dazu
wurde
ebenfalls
in
Eigenregie
als
Befestigungsvorrichtung
eine
Eisenschiene
angefertigt,
die
in
einem
Betonfundament
verankert
wurde.
Bereichert
wurde
das
Areal
durch
eine
Sitzgruppe
und
durch
Ziersträucher,
die
frisch
angepflanzt
wurden.
Aufgestellt
wurde das neue Gipfelkreuz am 14. Mai 1999, gesegnet wurde es am 20. Oktober 2000.
Nr. 8 Hasenbühlkapelle/Schneiderkapelle
Pleystein.
(tu)
Auf
den
Tag
genau
vor
nunmehr
30
Jahren
wurde
die
herrliche
Waldkapelle
des
bekannten
Allroundkünstlers
Hermann
Schneider
aus
Pleystein
auf
dessen
Grundstück
in
der
Flurabteilung
Hasenbühl
eingeweiht.
Binnen
eines
Jahres
hatte
er
das
kleine
Gotteshaus,
das
der
Schmerzhaften
Muttergottes
gewidmet
ist,
vollkommen
in
Eigenregie
errichtet,
angefangen
vom
Entwurf
über
den
Bau
bis
hin
zur
Innenausstattung
mit
Bildern
und
Schriften.
Am
Sonntag,
15.
Juli
1979,
wurde
die
Gedächtniskapelle
bei
Kaiserwetter
und
in
Anwesenheit
von
zahlreichen
Gläubigen
vom
damaligen
Stadtpfarrer
Dekan
P.
Andreas
Pfeiffer
(1915
-
1999)
gesegnet
und
ihrer
Bestimmung
übergeben.
Ausschnitte
aus
der
"Waldlermesse",
zu
Gehör
gebracht
von
den
Sängern
Xaver
Gallitzendörfer,
Wilhelm
Hartung
jun.,
Erwin
Klotz,
Josef
Wildenauer,
Josef
Meier
und
Dirigent
Albert
Götz,
begleiteten
stimmungsvoll
jene
Feierstunde
in
der
Waldeinsamkeit.
Seit
jenem
denkwürdigen
Datum
wird
dieser
Hort
der
Besinnung
und
der
stillen
Einkehr
inmitten
des
Hochwaldes
immer
wieder
von
Einheimischen
und
Gästen
gerne
aufgesucht,
vor
allem
auch
von
Wanderern
aus
Richtung
Lohma
und
Vohenstrauss.
Im
Jahr
2003
war
der
„Binnerwulfn-Hermann“
fast
nur
noch
auf
diesem
beschaulichen
Fleckchen
Erde
zwei
Kilometer
von
Pleystein
entfernt
zu
finden.
In
mühevoller
Arbeit
überholte
er
das
sakrale
Gebäude
aussen
und
innen.
Diese
zeitaufwändige
Generalrenovierung
beinhaltete
unter
anderem
die
Installierung
eines
neuen
Dachfirstes,
die
eingehende
Säuberung
der
Dachziegel
und
einen
neuen
Anstrich
der
Fassade
sowie
die
Neugestaltung
der
Holzdecke
mit
Balken
und
Ornamenten
und
die
Restaurierung
des
wunderschönen
Altarbildes.
Auch
das
gesamte
Umfeld
wurde
einer
Sanierung
unterzogen.
Dank
des
Engagements
dieses
Idealisten
und
Heimatfreundes,
der
seit
39
Jahren
Leiter
und
Motor
der
von
ihm
mit
aus
der
Taufe
gehobenen
Schnitzergemeinschaft
Pleystein
ist,
erstrahlt
das
religiöse
Kleinod
im
Hasenbühl
seitdem
in
neuem
Glanz.
Die
Werke
von
Hermann
Schneider
sind
in
der
näheren
Region
überall
zu
finden,
so
zum
Beispiel
als
Kleinaltar
in
der
Marienkirche
auf
dem
Fahrenberg
oder
eben
auch
in
seiner
eigenen
Kapelle.
Für
seine
hervorragenden
Verdienste
um
das
Ehrenamt
über
Jahrzehnte
hinweg
wurde
dem
68-jährigen
Idealisten
am
23.
April
2003
durch
Landrat
Simon
Wittmann
als
Dank
und
Anerkennung
das
Ehrenzeichen
des
Bayerischen
Ministerpräsidenten
überreicht.
Vor
einigen
Monaten
wurde
er
von
Bürgermeister
Johann
Walbrunn
in
Würdigung
seines
vorbildlichen
Engagements
in
der
Heimat-
und
Brauchtumspflege
mit
dem "Pleysteiner Taler" ausgezeichnet.
Nr. 1 Nepomukstatue
aus Stadtchronik von Siegfried Poblotzki
Die
Verehrung
des
Hl.
Johannes
Nepomuk
war
um
die
Mitte
des
18.
Jahrhunderts
weit
verbreitet.
Sie
fand
ihren
Niederschlag
in
den
vielen
Statuen
des
Brückenheiligen,
die
fast
alle
in
der
Barockzeit
entstanden.
Der
Pleysteiner
»Johannes"
wurde
1731
von
dem
Pflegsverwalter
Christian
Ludwig
v.
Schepper
gestiftet.
Die
Friedhofkapelle,
erbaut
1750,
wurde
ebenfalls
dem
M.
Joh. Nep. geweiht.
Stadtpfarrer
Dr.
Weil
erwähnte
bereits
die
Feierlichkeiten
bei
der
Statue
auf
dem
Marktplatz,
so
daß
der
Verehrerkreis
des
Hl.
Johannes
Nepomuk
wahrscheinlich
schon
1731
bestanden
hat.
Die
Stiftung
Scheppers
kann
wohl
mit
dieser
Vereinigung
in
Zusammenhang gebracht werden.
Die
Geldmittel
für
die
Zwecke
der
Vereinigung
kamen
aus
freiwilligen
Spenden.
Das
Namensfest
des
Heiligen
am
16.
Mai
wurde
alljährlich
festlich
begangen,
dabei
die
Statue
auf
dem
Marktplatz
geschmückt
und
beleuchtet
und
während
der
Oktave
davor täglich der Rosenkranz gebetet. Gestiftete Messen wurden in der Friedhofkapelle gefeiert.
1788
wurde
ein
hölzernes
Geländer
um
die
Statue
gemacht,
doch
sammelte
man
schon
für
eine
steinerne
Umfassung
31
fI
30
kr.
Durch
eine
weitere
Kollekte
1789
erhöhte
sich
der
Betrag
auf
37
fl
44
kr,
die
für
den
Zweck
ausreichten.
Der
Steinhauer
Johann
Kreuzer
aus
der
Leßlohe
verfestigte
die
steinerne
Einfassung
für
30
fI
und
1
fI
Leikauf.
Für
Bier
und
Brot,
die
Arbeiter
und
Fuhrmänner
beim
Aufsetzen
verbrauchten,
bezahlte
man
1
fl.
Die
Arbeiten
dauerten
5
Tage.
Der
Schmiedemeister
Ferdinand
Schreiner
lieferte
12
Klammern
und
64
Keile,
für
die
er
18
Pfund
Eisen
verbrauchte,
2
fI
39
kr,
außerdem
benötigte
er noch 11/4 Pfund Blei. Die Einfassung war im November 1789 fertig und kostete 36 fi 9 kr.
Eine
Renovierung
der
Figur
wurde
1790
vorgenommen.
Sie
erhielt
eine
farbige
Bemalung
und
der
Kranz
wurde
vergoldet.
Farben
für
den
Malzer,
Kochzucker,
Alaun
und
2
Büchl
Gold
für
den
Vergolder
besorgte
der
Chevauleger
Springer
in
Weiden,
das
Leinöl
stiftete
die
Jungfer
Haberstumpf.
Zum
Fest
der
Renovierung
am
16.
Mai
schmückte
man
die
Statue
und
deren
Umrandung
mit
Kränzen,
Blumen,
Tannenstreu,
Buschen,
Waldbäumen
und
bunten
Kugeln.
Der
Türmer
machte
am
Vorabend,
am
Haupttage
und
noch
am
22.
Mai
Musik
(2
fl)
und
der
Schulmeister
Hottner
unterstützte
ihn
dabei
(1
fI
30
kr).
Der
Korporal
Schuller
betätigte
sich
als
Trommler
und
bekam
für
seine
Leistung
4
kr.
Zur
Beleuchtung
während
der
8
Tage
verbrauchte
man
für
33
kr
Baumöl.
Die
Helfer
tranken
51
Maß
Bier.
Nach
den
Feierlichkeiten
wurden
die
Leuchter
nach
Burgtreswitz zurückgebracht, wo man sie zu leihen genommen hatte."
Von
der
Nepomukstatue
(1)
vor
der
Pfarrkirche
aus
gehen
wir
Richtung
Friedhof.
An
der
Kreuzung
der
Galgenbergstraße
mit
dem
Bocklradweg
erblickt
man
das
Böllerten-Kreuz
(2),
das
im
Sommer
immer
mit
Blumen
geschmückt
ist.
Weiter
auf
dem
Radlweg
Richtung
Vohenstrauß
steht
auf
Höhe
des
Pflegeheims
das
Willaxn-
Kreuz(3).
Geradeaus
weiter
findet
man
etwa
80m
linker
Hand
im
Gebüsch
das
etwas
versteckte
Klotz-Kreuz
(4).
Der
Weg
führt
jetzt
weiter
am
Bocklradlweg,
dann
den
parallelen
Feldweg
entlang
am
Bock-Kreuz(5)
vorbei
zum
Frankn-
Kreuz
am
Waldrand.(6)
Etwas
aufwärts
durch
die
Senke,
dann
nach
rechts
erreichen
wir
die
Abzweigung
zum
30
m
entfernten
Haberkorn-Kreuz(7)
und
weiter
durch
den
schattigen
Feldweg
gelangen
wir
zur
geteerten
Galgenbergstraße.
Dort
kann
man
auf
dieser
gleich
den
Rückweg
antreten,
allerdings
ist
der
Besuch
der
sehenswerten
wunderbar
gelegenen
Waldkapelle
(8)
den
späteren
kleinen
Anstieg
am
Wallner-Kreuz(9)
vorbei
zum
Helm-Kreuz
(10)die
Mühe
mehr
als
wert.
Zurück
auf
der
Straße
nach
Pleystein
sollte
man
unbedingt
linker
Hand
vor
dem
Galgenbergkreuz(13)
den
Galgenberghügel
besteigen
und
das
10
m
hohe
Gipfelkreuz
bzw.
Fußwallfahrerkreuz(11)
betrachten.
Etwas
unterhalb
findet
sich
100
m
abseits
der
Straße
das
große
Götz-Kreuz(12).
Zum
Schluss
gilt
es
für
den
Wanderer
am
Ortseingang
das
schön
bemalte
Bachhofner-Kreuz(16)
zu
bewundern
oder
man
geht
schon
an
der
Abzweigung
des
Hasenbühlweges
zuerst
nach
rechts
und
dann
gleich
links
den
Weg
hinab.
Dann
erlaubt
der
Rückweg
am
Bauriedl-Kreuz(14)
und
Matern-Kreuz(15)
vorbei
weitere
wunderbare
Blicke
auf
Pleystein.